12.03.2021

Ein Walderlebnis der besonderen Art

Die Mädchen und Jungen der Kita Thomas Morus gehen wöchentlich in den nahegelegenen Wald. In dieser Woche haben sie eine besondere Entdeckung gemacht!

Am Waldtag in dieser Woche,  wollten wir ein Waldmandala legen um zu verdeutlichen, wie die Natur nun wieder zu neuem Legen erwacht.

Wir machten uns alle auf den Weg und gingen kreuz und quer durch den Wald um Naturmaterialien zu sammeln.

Ein Mädchen, das sich gerade nach einem Eichenblatt bückte, das am Boden lag, rief die Kinder um sich herum zu sich. Die Kinder standen um einen Baum. Dann riefen sie ganz aufgeregt: „Katja, komm schnell, wir haben eine Eule gefunden.“

Zunächst dachte ich, die Kinder wollen einen Scherz mit mir machen. Doch als sie mich nochmals riefen, ging ich zu dem Baum hin und schaute in die Baumhöhle hinein. Tatsächlich lag da ein Eulen Baby!

Sie hatte die Augen geschlossen und die Federn leuchteten in der Sonne.

Wir beobachteten sie eine Zeitlang und die Kinder wollten wissen, ob sie noch lebt. Ich zeigte ihnen, dass die Federn sich ganz leicht auf und ab bewegten und ich sagte: „sie atmet.“ Die Mädchen und Jungen waren erleichtert.

Wir machten ein paar Fotos und dann fingen die Kinder mit dem Philosophieren an:

- „Vielleicht ist die Eule durch den hohlen Baumstamm auf den Boden gefallen.“

- „Eulen bauen ihre Nester immer auf den Bäumen.“

- „Wo sind die Eltern der Eule?“

Ich sagte: „Wir rufen am besten beim Förster an und sagen ihm, dass wir eine Eule gefunden haben.“ Gesagt, getan, den Förster hatten wir schnell erreicht. Er fragte uns, ob die Eule noch nackt ist oder schon Federn hat und erklärte uns dann, dass die Eule von den Eltern am Boden gefüttert wird und wir nun nur vom Baum weggehen sollen. Wir bedankten uns für die Auskunft und die Mädchen und Jungen nickten zustimmend.

Es war ein tolles und einmaliges Erlebnis, auch für mich.

In der Kita recherchierten wir im Internet über die Lebensweisen der Eulen nach.

Sie bauen keine Nester in den Baumkronen, sondern legen im Februar ihre Eier in Steinspalten oder in Baumhöhlen.

Weil der Kopf der Eulen so schnell wächst und schwer ist, können die Eulen Babys nicht gut das Gleichgewicht halten und deshalb schlafen sie, wie Menschenbabys, auf dem Bauch. Dies hat „unsere Eule“ auch gemacht.

Im ersten Monat geht nur der Vater auf Nahrungssuche und die Mutter bleibt beim Eulen Baby. Später gehen beide auf Nahrungssuche.

Die Eulen Babys können am Anfang noch nicht fliegen und klettern und hüpfen auf Ästen herum, deshalb nennt man sie auch Ästlinge.

Sobald sie das erste Mal selbst auf Nahrungssuche gehen, ist ihre Kindheit vorbei und im Herbst trennen sie sich von den Eltern und suchen sich ein eigenes Revier.

Nach diesen Informationen waren die Kinder schon kleine Eulenexperten*nnen, die ihre Erlebnisse mit Freude und Begeisterung den anderen Kindern und ihren Eltern erzählten.

 

Das war wirklich ein Naturerlebnis

Caritas Kindertagesstätte Thomas Morus Gaußstraße 3, D-66123 Saarbrücken